- Shanstaat
- Shanstaat[ʃ-], Schanstaat, Gliedstaat in Ostbirma, an der Grenze zu China, Laos und Thailand, 155 801 km2, (1993) 4,34 Mio Einwohner; Hauptstadt ist Taunggyi. Der Shanstaat umfasst das 600-1 200 m über dem Meeresspiegel gelegene, zum Teil verkarstete Shanhochland und seine bis über 2 500 m hohen Gebirgsränder. Die Täler der Zuflüsse von Irawadi, Saluen und Mekong sind zum Teil bis über 300 m tief eingeschnitten. Die Niederschläge (Monsunklima) liegen zwischen 1 100 und 1 300 mm/Jahr, die Temperaturen sinken infolge der Höhenlage im Winter bis unter 0 ºC. Außer den vorherrschenden Shan besteht die Bevölkerung aus zahlreichen Bergstämmen. Neben Nassreis werden u. a. Obst, Gemüse, Tabak angebaut, im Nordosten Mohn für die Opiumgewinnung (Goldenes Dreieck). Abbau von Blei-, Zink-, Silber-, Eisen- u. a. Erzen (Zentrum Bawdwin).Die Shan drangen um die Mitte des 13. Jahrhunderts von Yunnan (in Südchina) nach Oberbirma ein, das sie von Ava aus bis ins 16. Jahrhundert beherrschten. Ihr Reich bestand aus mehreren Fürstentümern (Shanstaaten), über die der ranghöchste Fürst die Oberherrschaft hatte. Im 16. Jahrhundert gerieten die Fürstentümer in Abhängigkeit von den Birmanen, behielten aber ihre innere Selbstständigkeit. Im 19. Jahrhundert wurden sie von Großbritannien erobert und verwaltungsmäßig mit Birma Britisch-Indien angegliedert.
Universal-Lexikon. 2012.